Unser Jahresrückblick 2023

DGFG veröffentlicht vorläufige Jahreszahlen am 1. Januar

Mehr Gewebespender:innen – weniger Herzklappen

Mangel an Herzklappen

3.070 Menschen spendeten in 2022 Gewebe – ein neuer Rekord. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung blickt die DGFG besorgt in die Zukunft. Denn was fehlt sind lebensrettende Herzklappen. Während die DGFG die Spende von Augenhornhäuten ausbauen konnte, musste die gemeinnützige Gesellschaft einen starken Rückgang in der Spende von Herzklappen hinnehmen. Grund dafür ist insbesondere der Rückgang in der Organspende, aus der noch immer der Großteil an Herzklappen gewonnen wird. Zusätzlich gefährdet das im März 2022 in Kraft getretene Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende die Patientenversorgung erheblich. Die darin festgeschriebenen Zugriffsbeschränkungen auf das geplante Register werden den Spendeprozess behindern und zu einem erheblichen Einbruch der Spendezahlen führen, sollte bis zum Registerstart an der Gesetzesreform nichts mehr geändert werden.

Mangel an Herzklappen immer größer

Unser Newsletterstart im neuen Jahr

Gewebespende am Universitätsklinikum Regensburg

Direkt nach ihrem Biologiestudium kam Sophia Roß (geb. Riederer) zur DGFG. 2018 startete sie als Gewebespendekoordinatorin in Stuttgart. Seit Oktober 2022 betreut sie den Standort Regensburg. Damit hat es sie zurück in ihre schöne Heimat verschlagen, in der sie sich weiter voller Engagement für die Gewebespende einsetzt.

Dr. Stephan Schweiger arbeitet als Intensivmediziner und Transplantationsbeauftragter (TXB) am Universitätsklinikum Regensburg. Im Interview spricht er mit uns über die Zusammenarbeit mit der DGFG und die Schnittstellen von der Organ- und Gewebespende.

Am Universitätsklinikum Regensburg werden Gewebespenden nach Herz-Kreislauf-Tod, im Anschluss an eine Organspende sowie im Rahmen einer Lebend-Gewebespende realisiert: Mit dem Bereichsleiter für Herztransplantationen Oberarzt Prof. Dr. Stephan Hirt sprechen wir über die Besonderheiten der Dominoherzklappenspende und was ihn dazu bewegt hat, Herzchirurg zu werden.

Das Angehörigengespräch – sinnstiftend und besonders
zugleich

Die Zusammenarbeit mit Transplantationsbeauftragten

Von Herzen: die Dominoherzklappenspende

Die Gewebekommission am Universitätsklinikum Regensburg

Homografts in der septischen Gefäßchirurgie

Unser Spendenlauf beim Hannover Marathon 2023

Mit fünf Staffeln, 28 Läufer:innen und viel Elan für die Gewebespende – das war unser fünfter Awareness- & Spendenlauf beim Hannover Marathon

Am 26. März 2023 zeigten so viele Läufer:innen wie noch nie sportlichen Einsatz für die Gewebespende. Auf insgesamt 210 gelaufenen Kilometern machten sie mit ihren Laufshirts auf die Gewebespende aufmerksam und sammelten Spenden. Für die Staffeln starteten Mitarbeitende der DGFG, von KL medical, vit, dem DIATRA-Verlag und Unterstützer:innen der Gewebespende – darunter auch Transplantierte.

28 Läuferinnen und Läufer in fünf Staffel-Teams – noch nie zuvor gingen so viele Sportsbegeisterte für die Gewebespende an den Start beim Hannover Marathon.
Mehr Läufer:innen, mehr Kilometer! Insgesamt 210 Kilometer liefen unsere Läufer:innen für die Gewebespende.
Gemeinsam konnten wir über 3.700 Euro Förder- und Spendengelder für verschiedene Aufklärungsprojekte für die Gewebespende sammeln.
Über 600 Staffeln waren zum Marathon in Hannover angemeldet – nach 4 Stunden 16 Minuten lief eine unserer Staffeln über die Ziellinie und belegte damit den 480. Platz.

DGFG Spendenlauf 2024

Jetzt anmelden und mitlaufen, Spenden oder Sponsor:in werden beim ADAC Hannover Marathon!

Start der Gewebebank Stuttgart

Neue Gewebebank in Stuttgart

Das Klinikum Stuttgart und die DGFG haben gemeinsam eine neue Gewebebank in Stuttgart aufgebaut. Derzeit noch auf Augenhornhäute ausgerichtet, wird langfristig auch die Aufbereitung weiterer Gewebe, wie Herzklappen, Blutgefäße oder die aus der Plazenta stammende Amnionmembran, möglich sein. Die moderne Gewebebank ist die einzige im Großraum Stuttgart. Für Patient:innen aus dieser Region und auch darüber hinaus wird sie die Versorgung mit Gewebetransplantaten weiter verbessern: Über die zentrale Gewebevermittlungsstelle ist das Netzwerk der DGFG in der Lage, Patient:innen bundesweit zeitnah und sicher mit den in Stuttgart aufbereiteten Transplantaten zu versorgen.

Seit 2015 arbeiten das Klinikum Stuttgart und die DGFG in der Gewebespende zusammen. Von Anfang an dabei war Nea Dierolf, die heute zusammen mit Kevin Kowalewski und Dr. rer. nat. Lena Mühlenbruch den Standort Stuttgart als Gewespendekoordinatorin betreut. Mit dem Katharinen und Olgahospital und dem Krankenhaus Bad Cannstatt ist das Klinikum Stuttgart ein starker Partner in der Gewebespende.

Prof. Dr. med. Florian Gekeler ist ärztlicher Direktor der Augenklinik am Klinikum Stuttgart und führt dort seit zehn Jahren neben Transplantationen der gesamten Hornhaut auch sogenannte DMEK-Eingriffe durch. Die DGFG entwickelte vor einigen Jahren eine dafür bereits in der Gewebebank vorpräparierte Hornhautlamelle, kurz LaMEK. Dieses Verfahren soll in den nächsten Monaten auch in der Gewebebank Stuttgart etabliert werden, um innerhalb des DGFG-Netzwerkes mehr LaMEK für DMEK-Operationen herstellen und dem hohen Bedarf gerecht werden zu können.

In der Gewebebank Stuttgart prozessieren und kontrollieren Nea Dierolf und Kim Brandhuber die Gewebespenden – damit sie am Ende als sichere Transplantate Patient:innen helfen können. Nea Dierolf ist außerdem in der Gewebespende als Koordinatorin tätig und begleitet somit den Prozess von der Spende bis zum Transplantat.

Gewebespende am Klinikum Stuttgart

DMEK – die lamelläre Hornhauttransplantation

Von der Spende zum (Augenhornhaut-)Transplantat

Auf dem Laufenden bleiben

4 Ausgaben DGFG erleben

Gemeinsam aktiv für die Gewebespende

10 Jahre Düren – 15 Jahre Eschweiler

Als Gewebespendekoordinatorin betreut Martina Thiebes vier kleinere Krankenhäuser im Kreis Düren und Umgebung. Angefangen als Mitarbeiterin einer Augenhornhautbank, ist die Diplombiologin schon seit über 15 Jahren für die Gewebespende im Einsatz. Was sie an ihrer Arbeit und den Krankenhäusern, die sie betreut, besonders schätzt, hat sie uns im Interview erzählt.

Seit Beginn der Zusammenarbeit mit der DGFG ist die Transplantationsbeauftragte Dr. Yvonne Commerscheidt-Hopp Ansprechpartnerin für die Gewebespende am St.-Antonius-Hospital (SAH) in Eschweiler. Inzwischen teilt sie sich diese Aufgabe mit zwei Kollegen. Einer davon ist Thorsten Mülly. Gemeinsam mit Koordinatorin Martina Thiebes sprechen wir mit Dr. Yvonne Commerscheidt-Hopp und Thorsten Mülly über die Kooperation mit der DGFG, ihre Bedenken zum neuen Organspenderegister und die Herausforderungen für die Organ- und Gewebespende.

Seit 2013 arbeiten die Häuser der Josef-Gesellschaft, ehemals die Kliniken der Caritas-Trägergesellschaft-West, mit der DGFG zusammen. Von Anfang an mit dabei waren der jetzige Geschäftsführer des St. Augustinus-Krankenhauses in Düren Renardo Schiffer und die Gewebespendekoordinatorin Martina Thiebes. Gemeinsam berichten sie, wie die Kooperation zustande gekommen ist und sich die Gewebespende in den letzten 10 Jahren erfolgreich am Standort Düren etabliert hat.

„Alle kennen mich hier“
Gewebespende im Kreis Düren und Umgebung

„Raus aus der Tabuzone“ – 15 Jahre Gewebespende am St.-Antonius-Hospital Eschweiler

10 Jahre Gewebespende am Standort Düren

Patient:innen und Angehörige schaffen Sichtbarkeit

Angehörige eines Gewebespenders kämpft als Wartelistenpatientin um eine Organspende

Angehörige eines Gewebespenders kämpft als Wartelistenpatientin um eine Organspende: Laura Nitsch ist 34 Jahre alt und wartet seit 13 Jahren auf eine Spenderniere. Im März 2023 folgt ein weiterer Rückschlag: Unerwartet verstirbt Ihr Vater. Sie und ihre Familie stimmen einer Gewebespende zu und schöpfen Trost aus dieser Entscheidung.

“Im Dunkeln habe ich praktisch gar nichts mehr gesehen”: Als passionierter Fahrradfahrer bemerkt Peter Rüdel erste Sichteinschränkungen beim nächtlichen Radeln. Heute braucht der 71-Jährige dank Augenhornhauttransplantaten und künstlicher Linsen nicht mal mehr eine Brille und sieht besser als je zuvor.

“Im Dunkeln habe ich praktisch gar nichts mehr gesehen”

Peter Rüdel Augenhornhaut Patientengeschichte

Bundesweite Aufklärung

Aufklärungsarbeit für die Gewebespende

Was ist Gewebespende?
Und wie unterscheidet sie sich von der Organspende?
Welche Arten von Geweben gibt es überhaupt?
Wie halte ich meinen Willen zur Gewebespende schriftlich fest?

Diese und andere Fragen zur Gewebespende erreichen uns täglich. Obwohl Gewebetransplantate jährlich tausenden Patient:innen bei unterschiedlichsten Verletzungen und Erkrankungen helfen, besteht noch immer ein Mangel an Bewusstsein und Verständnis in der Gesellschaft. Sogar in medizinischen Fachkreisen ist die Gewebespende teilweise unbekannt. Der Fokus in der Aufklärungsarbeit liegt seit Jahren auf der lebensrettenden Organspende. Gewebespende wird dabei kaum thematisiert und wenn doch, dann meist verkürzt. Die Aufklärungsarbeit für die Gewebespende ist wichtig, um Bewusstsein zu schaffen, Fehlinformationen zu korrigieren und informierte Entscheidungen zu ermöglichen.

Auch in diesem Jahr engagierten wir uns mit Vorträgen an Kliniken und Universitäten, nahmen an Fachkongressen und Publikumsmessen teil und setzten uns weiterhin intensiv für die Aufklärung zur Gewebespende ein.

Veranstaltungskalender

Social-Media-Kampagne zur Gewebespende

In diesem Jahr waren wir auch auf den sozialen Medien äußerst aktiv. Über 1000 Personen folgen mittlerweile der Gewebespende auf unseren Social-Media-Seiten. Ein ganz besonderes Highlight war eine gemeinsame bundesweite Kampagne mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Auf den Kanälen der DGFG (@gewebespende) und der BZgA (@organspende.info) umfasste die sechswöchige Kampagne zahlreiche Fragen rund um die Gewebespende und klärte bei Missverständnissen auf. Wir freuen uns über das wachsende Interesse und die positive Resonanz in den sozialen Medien und setzen auch weiterhin auf diesen Kanälen aufklärende Impulse für die Gewebespende.

MSG-Spendeprogramm

Knochen, Sehnen und Bänder aus der Gewebespende

Alexandra Wiesberg ist seit Oktober 2022 Koordinatorin bei der DGFG in Hannover. Mittlerweile begleitet sie auch MSG-Entnahmen – eine Spendeform, von der sie selbst bereits mehrfach profitiert hat. Im Interview erzählt sie uns ihre ganz persönliche Patientengeschichte als Transplantatempfängerin.

Seit 2005 ist Jürgen Ehlers Geschäftsführer des gemeinnützigen Deutschen Instituts für Zell- und Gewebeersatz (DIZG) in Berlin. Das DIZG wurde 1993 von Wissenschaftlern aus den Universitätskliniken aus Erlangen, Leipzig und Berlin gegründet mit dem Ziel, die Patientenversorgung mit Knochen und Weichgewebe wie Sehnen und Bändern zu stabilisieren und zu professionalisieren. Heute ist das DIZG ein wichtiger Versorger für Kliniken mit muskuloskelettalem Gewebe. Mit Jürgen Ehlers haben wir über die Aufbereitung und den Einsatz von MSG-Transplantaten gesprochen.

Dr. med. Frank Polster ist Anästhesist und Intensivmediziner und seit 12 Jahren als ärztlicher Regionalleiter der Spenderegionen Ost und Nord-Ost bei der DGFG tätig. Das Spendeprogramm muskuloskelettaler Gewebe (MSG) hat er mit aufgebaut. Auch heute begleitet er noch die Ausbildung der Entnahmeteams.

Von der Transplantatempfängerin zur Koordinatorin

Vielfältige Anwendung schenkt vielfältig Lebensqualität

Das Spendeprogramm für Knochen, Sehnen und Bänder

Die Aufklärungsarbeit zur Gewebespende finanziert die DGFG zum Großteil aus Spenden- und Fördergeldern. Wenn auch Sie die gemeinnützige Arbeit der DGFG unterstützen wollen, haben Sie hier die Möglichkeit, zu spenden.

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