Was sind die Vorteile einer DMEK-Transplantation?
„Das Besondere bei der DMEK ist, dass wir keine Naht haben. Deshalb können die Patient:innen nach einem kürzeren, quasi schmerzfreien Heilungsprozess deutlich schneller wieder klar sehen – verglichen mit dem Heilungsprozess nach einer vollen Hornhauttransplantation (Keratoplastik). Oft erreichen Patient:innen schon innerhalb von vier Wochen eine Sehschärfe von 80 Prozent.“
Wie läuft eine solche DMEK genau ab?
„Der Eingriff selbst dauert nur ungefähr eine halbe Stunde. In der Regel fange ich mit der Vorbereitung der Membran an und markiere sie so, dass ich sie mit der richtigen Ausrichtung in das Patientenauge einbringe. Dann entferne ich die alte, krankhafte Hornhautschicht im Patientenauge. Als nächstes färbe ich das Transplantat blau ein und spritze es vorsichtig über einen kleinen Schlitz in das Auge. Die Lamelle wird nun mithilfe einer kleinen Luftblase an die übrige Hornhautschicht angedrückt, wo sie dann mit der Zeit mit dem Hornhautgewebe verwächst.“
Welche Patient:innen sind auf eine Spenderhornhaut bzw. eine Hornhautlamelle angewiesen?
„Im Grunde benötigen alle Patient:innen ein Augenhornhauttransplantat, wenn ihre eigene Augenhornhaut aufgrund einer Erkrankung oder Verletzung beschädigt wurde. Das können erblich bedingte Augenhornhauterkrankungen wie Hornhautdystrophien, Verformungen der Augenhornhaut wie ein Keratokonus oder schwere Verbrennungen, Verätzungen oder Infektionen sein. Letztere können auch durch Parasiten wie zum Beispiel durch Akanthamöben ausgelöst werden, worunter oft Kontaktlinsenträger:innen leiden.“
Wie verändert sich das Sehen nach einer Hornhauttransplantation?
„Die Sehschärfe wird besser. Das ist der Hauptgrund dafür, dass wir operieren. Vor der Transplantation leiden viele Patient:innen zudem an einem sehr hohen Streulichtempfinden. Sie sind also sehr lichtempfindlich und haben Schwierigkeiten zum Beispiel beim Autofahren in der Dämmerung oder in der Dunkelheit. Dieses Streulichtempfinden wird ebenfalls sehr schnell nach einer Transplantation minimiert. Während nach einer DMEK der Heilungserfolg i.d.R. schon nach wenigen Wochen auftritt, kann es nach einer perforierenden Keratoplastik (volle Hornhauttransplantation) Monate bis Jahre dauern.“