Mit intensiven Trainings und medizinischen Schulungen zur erfolgreichen Entnahme

Das Spendeprogramm für Knochen, Sehnen und Bänder

Dr. med. Frank Polster ist Anästhesist und Intensivmediziner und seit 12 Jahren als ärztlicher Regionalleiter der Spenderegionen Ost und Nord-Ost bei der DGFG tätig. Das Spendeprogramm muskuloskelettaler Gewebe (MSG) hat er mit aufgebaut. Auch heute begleitet er noch die Ausbildung der Entnahmeteams.

Was bedeutet die Abkürzung MSG?

MSG steht für muskuloskelettale Gewebe. Dazu gehören Knochen, Knorpel, Sehnen und Bänder. Diese Gewebe kommen am Ende anderen Patientinnen und Patienten im unfallchirurgischen oder orthopädischen Bereich, nach großen Verletzungen oder Traumata zugute. Wenn Menschen etwa nach Knochentumoren ein Gliedmaßenverlust droht, kann man mit diesen Präparaten versuchen, die Schmerzen zu lindern und eine Beweglichkeit bis hin zur Gehfähigkeit wiederherzustellen.

Wann startete das MSG-Spendeprogramm?

In unserem aktuellen Spendeprogramm konzentrieren wir uns auf die Spende von Knochen und Sehnen der Extremitäten, z.B. auf die Achillessehne, die langen Röhrenknochen der Beine und Oberarmknochen. Die Idee zu diesem Spendeprogramm haben wir bereits 2021 entwickelt. Im März 2022 konnten wir dann die erste MSG-Spende realisieren. Inzwischen sind es 74 MSG-Spenden, aus denen 1.250 Präparate (Stand 24.11.2023) gewonnen werden konnten. Für dieses Spendeprogramm haben wir Teams aus Gewebespendekoordinatorinnen und -koordinatoren aufgebaut, die wir intensiv in den Spende- und Entnahmeprozessen geschult haben. Die Teams sind mal zu zweit, zu dritt oder zu viert im Einsatz. Wie jede Gewebespende läuft auch die MSG-Spende immer unter ärztlicher Verantwortung. Demnächst steigen wir in die nächste Trainingsphase ein, um zukünftig Beckenknochen entnehmen zu können. Eine weitere Stufe wäre eine Knorpelentnahme, z.B. die Entnahme der Rippenknorpel.

Das Spendeprogramm für Knochen, Sehnen und Bänder