„Das Leben ist wieder so beweglich wie vorher.“

Irmgard von Puttkamer verunglückte vor sechs Jahren mit dem Pferd und erhielt ein Kniegelenktransplantat eines Gewebespenders. Heute erzählt sie uns ihre Geschichte.

Im Herbst 2013 machten mein Mann und ich mit unseren Pferden Urlaub in Brandenburg. Es war ein goldener Oktobertag, die Pferde galoppierten leichtfüßig über den federnden Waldboden, als wir uns einem dünnen Kiefernzopf näherten, der quer über dem Weg lag. Springend wollten wir dieses Hindernis überwinden, mein Mann vorneweg. Ich folgte ihm, schaute aber leider noch schnell seitlich in den Wald in eine kleine Lichtung. Mein Pferd folgte meinem Blick und änderte im vollen Galopp mit einer 90-Grad-Wendung die Richtung. Es krachte fürchterlich in meinem Knie, begleitet von einem durchdringenden, stechenden Schmerz. Ich blieb zwar im Sattel, allerdings war jeder weitere Galoppsprung unerträglich schmerzhaft. Ich ließ mich deshalb seitlich vom Pferd auf den Moosboden rollen und landete auf den Knien. Es knallte abermals.

Im Krankenhaus diagnostizierte man einen lateralen Trümmerbruch des Tibiakopfes und eine Fraktur des Wadenbeinkopfes. Letztere bewahrte mich vor der sofortigen Versorgung mit einem künstlichen Kniegelenk. Die Alternative war eine Rekonstruktion der Gelenkfläche aus den vielen kleinen Knochenstückchen. Sie würde zwar nicht zu hundert Prozent stufenlos gelingen, eine Kniegelenksarthrose wäre zu erwarten, sie gab mir aber Zeit. Die Operation fand statt und ich war mit einer Abrollbelastung von 15 Kilogramm immerhin mit Gehhilfen gehfähig.