Dr. Hegemann im Interview mit Sat.1 Regional
Im Rahmen des größten Aufklärungsprojekts über die Gewebespende, Gewebespende erleben, gab Dr. Hegemann ein Interview mit Sat.1 Regional.
Ich bin von Beruf Radiologe und habe viele Jahre als Oberarzt in einer Klinik in Hildesheim gearbeitet. Heute befinde ich mich in meinem Vorruhestand und betreue weiterhin noch eine nuklearmedizinische Praxis in der Bildbewertung. Ich genieße das Leben und meine heute wieder sehr gute Sehkraft.
Dass etwas mit meinen Augen nicht stimmte, bemerkte ich daran, dass ich nach langen Arbeitstagen immer wieder starke Kopfschmerzen hatte und mich stark konzentrieren musste, wollte ich die Bilder scharf sehen. Was eine absolute Voraussetzung ist, um meinen Beruf als Radiologie hundertprozentig ausüben zu können.
Ich geriet schließlich an Augenarzt Dr. Lutz Blomberg in Hildesheim. Dort wurde schnell klar: Ich muss operiert werden. Die Diagnose: Fuchs’sche Endotheldystrophie. Mein Visus, meine Sehfähigkeit, lag bei dem schlechteren Auge nur noch bei 40 Prozent, das andere schaffte es immerhin zu 60 Prozent – einer kritischen Grenze, unter der das Autofahren nicht mehr möglich gewesen wäre. Es fiel mir schwer, meinen Arbeitsalltag so umzusetzen, wie ich es von früher gewohnt war. Ich musste viele Pausen einlegen. Immer wieder fingen meine Augen stark an zu flimmern. Schließlich war ich über zehn Monate vollkommen arbeitsunfähig.
Zunächst verwies mich Dr. Blomberg an Dr. Gerrit Melles nach Rotterdam, der eine neuartige Therapie ausübte, bei der mithilfe von Zellwanderungen, auch Zellsuspensionen genannt, in die Defektzone das Problem behoben werden sollte. Doch dafür war meine Defektzone schon zu groß. So kam ich schließlich zu Professor Peter Szurman an die Augenklinik nach Sulzbach. Dort erhielt ich im Rahmen einer DMEK-Operation eine Hornhautlamelle – eine dünne Schicht einer Spenderhornhaut. Nach etwa vier Wochen war das Gröbste überstanden. Die Einheilung des Transplantats hat etwa ein Jahr gedauert.
Heute, ein gutes Jahr nach der Transplantation, liegt mein Visus wieder bei 60 bis 70 Prozent. Ich bin wieder voll belastbar. Meine Erkrankung hat mir noch einmal stärker bewusst gemacht, wie wichtig gutes Sehen für die Lebensqualität ist – obwohl ich als Mediziner nicht fachfremd bin. Unterbewusst adaptiert und kompensiert man das schlechte Sehen, doch das wird über einen längeren Zeitraum irgendwann so anstrengend, dass man es nur noch schwer ertragen kann. Irgendwann wird auch mein zweites Auge operiert werden. Doch dafür habe ich noch etwas Zeit.
Im Rahmen des größten Aufklärungsprojekts über die Gewebespende, Gewebespende erleben, gab Dr. Hegemann ein Interview mit Sat.1 Regional.
Ich bin dankbar für die hervorragende Behandlung durch die Augenärzte und dafür, dass es heutzutage eine solche Therapieoption überhaupt gibt, damit man gar nicht erst so weit in seiner Erkrankung voranschreitet, dass man regelrecht erblindet. Dankbar bin ich ebenso für die Gewebespende und Organisationen wie die DGFG, die sich darum kümmern.