Augenhornhaut (Kornea)
Die Augenhornhaut ist das klare Fenster des Auges – das Fenster zur Welt um uns herum. Weder ein hohes Alter noch eine Sehschwäche beeinflussen die Qualität der Hornhaut. Bei der Hornhautspende wird die Hornhaut mitsamt dem Augapfel von einer geschulten Person entnommen. Anschließend wird eine Prothese aus Glas in der Augenfarbe des Verstorbenen eingesetzt. Eine Entnahme ist bis zu 72 Stunden nach dem Tod möglich.
Das hilft, weil: Die Hornhauttransplantation ist die letzte noch verbleibende Behandlungsmöglichkeit, um Patienten das Augenlicht zu retten. Die Erfolgsrate ist sehr hoch und viele Patienten erhalten ihr Sehvermögen vollständig zurück. >>> Mehr zur Augenhornhautspende
Herzklappen und Blutgefäße (kardiovaskuläre Gewebe)
Die Spende von Herzklappen und Blutgefäßen erfolgt entweder bei Herz-Kreislauf-toten Spendern oder im Rahmen von Organspenden. Ein Arzt darf Klappen nur entnehmen, wenn das Herz aufgrund einer Vorerkrankung nicht als Ganzes für eine Organtransplantation geeignet ist – eine mögliche Herztransplantation geht immer vor.
Das hilft, weil: Typisches Einsatzgebiet kardiovaskulärer Transplantate ist der Ersatz infizierter künstlicher Prothesen. Die Transplantation ist häufig eine Notfalloperation, die Leben rettet. Darüber hinaus werden Herzklappen zur Therapie kindlicher Herzklappenfehler eingesetzt. Der Bedarf von jährlich etwa 500 Transplantaten wird aufgrund demografischer Veränderungen weiter ansteigen. >>> Mehr zur KVG Spende
Knochen, Knorpel, Sehnen, Bänder und Haut (muskuloskelettale Gewebe)
Knochen und Knorpel stammen sowohl von Lebendspendern (z.B. Hüftkopf nach Hüftprothese) als auch von Verstorbenen. Speziell ausgebildete Mitarbeiter entnehmen die Röhrenknochen der Extremitäten, den Beckenkamm, Rippenknorpel, aber auch teilweise ganze Gelenke. Knochen können bis ins hohe Alter gespendet werden. Passgenaue Prothesen ersetzen das entnommene Gewebe. Im Rahmen der postmortalen Gewebespende können auch Sehnen, Bänder und Haut entnommen werden.
Das hilft, weil: Häufig lassen sich schwere krankheits- oder unfallbedingte Knochendefekte in der Orthopädie und Unfallchirurgie nur durch den passgenauen Einsatz von Knochentransplantaten heilen. >>> Mehr zur Knochen- und Knorpelspende
Amnionmembran (Plazentaspende)
Bei der Amnionspende handelt es sich um eine Lebendspende. Die Amnionmembran ist die dünne, innere Eihaut der mütterlichen Fruchtblase, die den Embryo umhüllt. Voraussetzung für die Spende ist eine Kaiserschnittgeburt und die Einwilligung der Mutter nach einer umfangreichen Aufklärung.
Das hilft, weil: Die Amnionmembran zeichnet sich durch ihre besonderen wundheilungsfördernden und schmerzreduzierenden Eigenschaften aus. Amniontransplantate werden vorwiegend zur Behandlung von oberflächlichen Verletzungen der Bindehaut und der Hornhaut des Auges eingesetzt, aber auch zur Behandlung von Verbrennungen der Haut oder bei der Versorgung chronischer Wunden, wie dem diabetischen Fuß. >>> Mehr zur Amnionspende
Inselzellen
In den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse produzieren Betazellen das Hormon Insulin. Nur wenn die Bauchspeicheldrüse nicht als Organ transplantiert werden kann, findet zur Gewinnung und Transplantation der Inselzellen eine Umwidmung zum Gewebe statt.
Das hilft, weil: Ist die Funktion der Langerhans-Inseln wie bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 gestört, drohen zum Teil lebensbedrohliche Entgleisungen des Blutzuckerspiegels. Neben der Transplantation der gesamten Bauchspeicheldrüse ist die Inseltransplantation die einzig verfügbare Betazell-Ersatztherapie. >>> Mehr zur Inselzellenspende