„Ich habe ein Wunder erleben dürfen und möchte dieses Wunder mit Ihnen teilen“

Gaby Bischoff, Patientin in der Augenheilkunde an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden berichtet in einem emotionalen Brief an die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation wie sie nach drei Augenhornhauttransplantationen wieder sehen konnte.

Gaby Bischoff hat Ihren Dank und Ihre Erfahrungen in einem handgeschriebenen Brief an die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) niedergeschrieben.

Gaby Bischoff, geboren 1969, ist ein humorvoller Mensch. Gemeinsam mit ihrem Mann lebt sie in Neustadt in Sachsen. Sie freuen sich auf ihr erstes Enkelkind. Volltags arbeitet Gaby in einer Kindertagesstätte. Ihre Kollegen und die Leiterin der Einrichtung schätzt Gaby sehr. Urlaub macht sie gerne auf der Insel Usedom.

Im Sommer 2017 diagnostizierte ihre Augenärztin fuchs’sche Endotheldystrophie.

Nie zuvor machte ich mir Gedanken um mein Augenlicht und ging recht blauäugig zur nächsten Untersuchung […] schnell merkte ich, dass die Augen schlechter sehen konnten. Hinzu kamen Schmerzen. Verbandslinsen sollten diese lindern und die Hornhäute schützen.

Meine große Schwester Marita wohnt in Mainz und arbeitet in der Augenklinik. Sie vermittelte mich an Dr. Jochen Wahl,  Hornhautspezialist an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden. Dort ging alles recht zügig. Noch im März 2018 bekam ich meine erste Hornhauttransplantation am linken Auge. Leider verlief diese nicht gut. Darauf hin wurde mir bereits Ende Mai 2018 ein zweites Transplantat bereitgestellt. Das hat sofort geklappt. Ich erholte mich und konnte sechs Wochen später wieder arbeiten.

Die dritte Operation stand im September 2018 an. Wieder vertraute ich auf das Team von Dr. Wahl und wurde nicht enttäuscht: Sieben Wochen später konnte ich meiner Arbeit im Kindergarten wieder nachgehen.

Meine Sehfähigkeit lag vor den Behandlungen bei 15 Prozent.

Im August 2019 erhielt ich noch zwei Linsenimplantate. Meine Sehfähigkeit beträgt jetzt 80 Prozent mit Gleitsichtbrille.

Bei meinem Aufenthalt in den Dr. Horst Schmidt Kliniken ging ich auf Erkundungstour. Ich stieg in den Fahrstuhl, drückte eine Nummer und so landete ich auf einer Station, die ich nicht kannte. Aus einem Raum hörte ich Musik. Ich schaute nach und landete im Gottesdienst am Palmensonntag! Die Pfarrerin lud mich ein und wir beteten gemeinsam für mich und die Familien der Spender*innen.

Sie sagte zu mir, dass ich dieses Geschenk annehmen solle und nicht weinen muss. Es habe alles seine Bestimmung und ich habe jetzt eine Verantwortung für meine neuen Augen. Jetzt noch bekomme ich Gänsehaut und mir laufen die Tränen ins Gesicht.

Danke sagen

Mir liegt am Herzen, den Familien der Spender*innen Danke zu sagen. Mein Augenlicht wurde mir durch sie und ihre Angehörigen wiedergeschenkt. Ich achte Sie sehr und bin dankbar.

Auch meiner Familie, meiner Schwester Marita, den Ärzten und Schwestern der Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden, der AOK Dresden und den ICE’s der Deutschen Bahn (mit denen ich immer pünktlich war) möchte ich danken. Ich danke meinem Lebensgefährten Tim für sein Verständnis, wenn es mir schlecht ging, sowie der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation. Bei meiner Arbeitgeberin möchte ich mich dafür bedanken, dass siemir meinen Arbeitsplatz freigehalten hat. Das ist nicht selbstverständlich.