10 Jahre Gewebespende am Standort Düren
Seit 2013 arbeiten die Häuser der Josef-Gesellschaft, ehemals die Kliniken der Caritas-Trägergesellschaft-West, mit der DGFG zusammen. Von Anfang an mit dabei waren der jetzige Geschäftsführer des St. Augustinus-Krankenhauses in Düren Renardo Schiffer und die Gewebespendekoordinatorin Martina Thiebes. Gemeinsam berichten sie, wie die Kooperation zustande gekommen ist und sich die Gewebespende in den letzten 10 Jahren erfolgreich am Standort Düren etabliert hat.
Die Anfänge der Zusammenarbeit
„Wir sind damals eingeladen worden, einen Stand zum Thema Gewebespende beim Tag der Organspende zu betreuen. Auf dieser Veranstaltung hat uns dann der ehemalige Geschäftsführer angesprochen. Er wollte die Gewebespende auch an seinen Häusern etablieren“, erinnert sich Martina Thiebes. Schnell war die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet und die Trägergesellschaft Teil des DGFG-Netzwerks. Seitdem sichtet die Gewebespendekoordinatorin die Verstorbenen-Meldungen der Kliniken, führt Gespräche mit Angehörigen und realisiert Augenhornhautspenden.Ihr Büro befindet sich im St. Augustinus-Krankenhaus.
Erfolgreiche Spendeprogramme
„Wir haben zwar nicht viel Platz. Aber für den guten Zweck der Gewebespende und für Frau Thiebes haben wir gerne unsere Türen geöffnet und Platz geschaffen“, erzählt Renardo Schiffer. Mit rund 300 Betten ist das von ihm geführte Krankenhaus das drittgrößte im Kreis Düren. Es sticht durch die ganzheitliche strategische Ausrichtung, im Zusammenspiel eigener Praxen, stationärer Akutversorgung im Krankenhaus und weiterführender eigener ambulanter Rehabilitation aus dem Campus heraus. Das St. Augustinus-Krankenhaus engagiert sich seit Jahren erfolgreich in der Organ- und Blutspende.
„Zu diesem Engagement passte und passt unsere Zusammenarbeit mit der DGFG für die Gewebespende“, erläutert Schiffer.
Vernetzung im Gesundheitswesen fördern
Er betont, wie wichtig es gerade im Gesundheitswesen ist, auf Kooperation und Synergien zu setzen: „Damit unsere Patient:innen optimal versorgt sind, brauchen wir jeden Player im Gesundheitswesen, ob ambulante Pflegedienste, Physiotherapiepraxen oder eben Gewebespendeeinrichtungen. Deswegen ist es wichtig, alle, die in diesem Bereich tätig sind, zu unterstützen. Und wenn es nur dadurch ist, dass wir unsere Türen öffnen und eine Plattform für deren Arbeit bieten. Denn irgendwann wird immer der Punkt kommen, an dem wir selbst auf die Unterstützung der anderen angewiesen sind.“
Renardo Schiffer ist seit 2017 Geschäftsführer des St. Augustinus-Krankenhauses. Angefangen hat er 1990 in der Buchhaltung, wurde bald zum leitenden Controller und ist dann 1997 zum kaufmännischen Direktor der Klinik ernannt worden.
Gewebespende wird Teil des Klinikalltags
Um die Gewebespende fest am Krankenhaus zu verankern, stellte sich Martina Thiebes zu Beginn ihrer Tätigkeit auf jeder Station persönlich vor. „Inzwischen ist Frau Thiebes hier bekannt. Sie gehört zum Haus dazu. Und nach einigen organisatorischen Aufgaben am Anfang, hat sich die Gewebespende hier zum Selbstläufer entwickelt“, freut sich Renardo Schiffer. Für eine erfolgreiche Gewebespende ist die Zusammenarbeit mit dem Klinikpersonal wichtig. Denn um zu evaluieren, ob jemand für eine Gewebespende infrage kommt, sind auch die Informationen der betreffenden Stationen relevant. „Es erleichtert meine Arbeit sehr, dass mich die Ansprechpartner:innen auf den Stationen kennen und mich mit den nötigen Auskünften versorgen. Schön ist auch, dass der Umgang dabei so offen, familiär und freundlich ist. Das schätzeich am Standort Düren besonders“, erklärt die Gewebespendekoordinatorin. „Bei uns geht es unbefangen zu. Die Kolleg:innen verstehen sich gut und loben den kurzen Dienstweg“,ergänzt Renardo Schiffer.
Bessere Versorgung von Patient:innen durch erfolgreiche Zusammenarbeit
Die gute Zusammenarbeit in der Gewebespende spiegelt sich auch in den Zahlen am Standort Düren wider: Mehr als 450 Gewebespenden konnte Martina Thiebes schon an den Häusern der Trägergesellschaft durchführen. „An die 900 gespendete Augenhornhäute konnten wir dadurch realisieren. Mit einem Hornhauttransplantat werden Menschen vor dem Erblinden gerettet“, berichtet Martina Thiebes glücklich. Dieses Ergebnis spornt an, auch in den kommenden Jahren gut und zugewandt zusammenzuarbeiten, um möglichst vielen Menschen mit einem Gewebetransplantat zu helfen.