Gewebespende am Klinikum Stuttgart

Seit 2015 arbeiten das Klinikum Stuttgart und die DGFG in der Gewebespende zusammen. Von Anfang an dabei war Nea Dierolf, die heute zusammen mit Kevin Kowalewski und Dr. rer. nat. Lena Mühlenbruch den Standort Stuttgart als Gewespendekoordinatorin betreut. Mit dem Katharinen und Olgahospital und dem Krankenhaus Bad Cannstatt ist das Klinikum Stuttgart ein starker Partner in der Gewebespende.

„Das war von Beginn an eine sehr gute Zusammenarbeit und ein echter Schnellstart. Ich war noch nicht einen Monat hier und wir haben schon die ersten Spenden realisiert. Alle haben super mitgearbeitet: Vom Transplantationsbeauftragten, über das Labor bis hin zur Pathologie“, freut sich Nea Dierolf.

„Wir haben den Luxus in der Augenklinik zu sitzen und Zugang zum Klinik-IT-System zu haben. Dadurch bekommen wir anonymisiert alle nötigen Informationen, um zu entscheiden, ob die Verstorbenen für eine Gewebespende infrage kommen oder nicht“, ergänzt sie.

„Bei uns im Team unterstützen sich alle gegenseitig. Oft teilen wir uns die Fälle auch auf – je nachdem wie es gerade passt“, erzählt Kevin Kowalewski. Er arbeitet seit zwei Jahren als Gewebespendekoordinator. „Ich freue mich immer über jede realisierte Spende. Mein Beruf ist kein normaler Bürojob, sondern mit besonderen Herausforderungen und Erlebnissen verbunden. Das gefällt mir und treibt mich an“, erzählt er.

V.l.n.r.: Nea Dierolf, Dr. rer. nat. Lena Mühlenbruch und Kevin Kowalewski.
© Klinikum Stuttgart

Erst kürzlich ist Dr. rer. nat. Lena Mühlenbruch in Stuttgart als Koordinatorin gestartet. Zu ihren bisher schönsten Erfahrungen zählen die Angehörigengespräche: „Es ist immer schön, wenn sich die Angehörigen über unseren Anruf freuen. Kürzlich sprach ich mit einer Frau, die den Tod ihres Mannes nach einer Krankheit als sehr sinnlos empfand. Durch die Möglichkeit der Gewebespende hatte sie das Gefühl, dass dieser Tod vielleicht doch noch etwas Sinnvolles bewirken konnte.“

Darin, was sie sich für die Gewebespende wünschen, sind sich die drei Koordinator:innen einig: „Mehr öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema. Für die Angehörigen wäre die Entscheidung viel leichter, wenn sie sich vorher wenigstens einmal mit den Verstorbenen zur Gewebespende ausgetauscht hätten.“