Eine gemeinsame Vision:

Lions & DGFG Netzwerk gegen vermeidbare Blindheit

Mit den Hornhautbanken an der Augenklinik des Universitätsklinikums Würzburg und an der Universitäts-Augenklinik Heidelberg werden zwei der elf Hornhautbanken im Netzwerk der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) von Lions gefördert. Lions und das Gewebenetzwerk der DGFG verbindet damit das Engagement gegen die vermeidbare Blindheit und insbesondere die Arbeit in der Augenhornhautspende und -prozessierung.

Hohe Spendezahlen und die Prozessierung der Gewebe zu Transplantaten nach höchsten Standards und Qualität für eine bedarfsgerechte, zeitnahe und sichere Patientenversorgung – diese Ziele eint die SightFirst Aktivitäten der Lions mit den Bemühungen der DGFG und ihren Netzwerkpartnern.

Doch wie kam es zu dem SightFirst Gesundheitsprogramm der Lions in Deutschland und wie wird der Einsatz für Hornhautbanken in Zukunft weitergehen? Diese Fragen beantwortet Dr. Klemens Hempsch, seit vielen Jahren aktives Lions Mitglied, im Interview. Als Vorstandsmitglied im Hilfswerk der Deutschen Lions e.V. (HDL) war er für SightFirst und internationale Projekte mit dem Schwerpunkt Augenkrankheiten zuständig. Später setzte er sich als Distrikt Governor und im Anschluss als Governorrat-Vorsitzender sowie Mitglied des Stiftungsrat der Stiftung Deutscher Lions (SDL) für die Lions in Deutschland ein.

Die Förderung von Hornhautbanken passt einfach zu Lions!

Dr. Hempsch, wie kam es dazu, dass Lions den Auf- und Ausbau deutscher Hornhautbanken unterstützen?

1995 hat der damalige Direktor der Augenklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf  Lions den hohen Bedarf an Hornhauttransplantaten in  Deutschland aufgezeigt. Der Vorstandsvorsitzende des Hilfswerks der Deutschen Lions erkannte die Notwendigkeit, den Auf- und Ausbau deutscher Hornhautbanken zu fördern. Die drei um Düsseldorf liegenden Distrikte konnten für eine Anschubfinanzierung gewonnen werden. Je 50.000 Deutsche Mark wurden mobilisiert!

Das Engagement der Lions für Hornhautbanken in Deutschland war damit angestoßen. Fünf Jahre später folgte die Finanzierung der Hornhautbank an der Universitätsklinik Homburg/Saar. Seit 2003 unterhält der Distrikt Süd-West eine Hornhautbank am Universitätsklinikum Freiburg.

Über SightFirst

1925 richtete die taub-blinde Hellen Keller bei der World Convention einen Appell an die Lions Ritter der Blinden in diesem Kreuzzug gegen die Dunkelheit zu werden. Darum bemühen sich die Lions seit jeher mit SightFirst Aktivitäten weltweit. Der weiße Blindenstock oder Schulen für die Ausbildung von Blindenhunden gehen auf Lions Engagement zurück.

Zu verhindern, dass Menschen erblinden, steht heute im Fokus der Lions Aktivitäten. Dafür haben die deutschen Lions seit 1992 in Zusammenarbeit mit der weltweit größten Fachorganisation für Menschen mit Behinderungen, der Christoffel-Blindenmission (CBM), viel erreicht. In Entwicklungsländern wurden Augenkliniken gebaut, Ärzte und augenmedizinisches Fachpersonal ausgebildet. Seit vielen Jahren werden die großen Lions-Projekte durch Zuschüsse des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. Dazu gehört zum Beispiel jedes Jahr ein neues Lichtblicke für Afrika-Projekt zu Gunsten blinder und sehbehinderter Kinder, das öffentlichkeitswirksam auch durch „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern“ im Spendenmarathon vorgestellt und unterstützt wird.

Auch der Auf- und Ausbau von Augenhornhautbanken prägt die Förderaktivitäten von Lions Clubs weltweit: 95 Prozent aller Hornhautbanken in den USA gehen auf Lions Gründungen zurück oder werden noch heute von den Lions unterstützt. 53 Hornhautbanken fördern die Lions weltweit – sechs davon in Deutschland. Jüngst kam die Lions Hornhautbank am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hinzu.