„Unsere Familie hat keine Sekunde gezögert, Ja zu sagen.“
Im Sommer 2025 erreichte die DGFG ein bewegender Brief einer Angehörigen, die nach dem mutmaßlichen Willen ihrer Mutter einer Gewebespende zustimmte. In persönlichen Worten schildert sie den Abschied, die Gedanken und Gefühle in dieser Zeit und wie ihre Familie gemeinsam mit der Möglichkeit einer Gewebespende umgegangen ist. Für diesen offenen Einblick und das große Vertrauen möchten wir uns von Herzen bedanken. Mit ihrem Einverständnis dürfen wir den Brief in anonymisierter Form veröffentlichen – in der Hoffnung, dass er Menschen in ähnlichen Situationen Trost spendet und Mut macht.
„An die DGFG in Hannover
Sehr geehrte Damen und Herren, gleich zu Beginn möchte ich mich im Voraus für eventuelle ‚Schreibfehler‘ entschuldigen. :- )
Vor wenigen Minuten öffnete ich Ihren Brief, indem mir mitgeteilt wurde, dass die Augenhornhautspende meiner verstorbenen Mama erfolgreich war. Sie ahnen gar nicht, wie tröstlich, ergreifend und auch tränenreich diese Nachricht ist. Nahezu ein Segen!
Am Todestag meiner Mama besuchte ich sie mit meinem Sohn im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg. Schon am Donnerstag wurden wir informiert, dass alle restlichen Familienmitglieder, Freunde etc. einen Abschiedsbesuch, ‚wenn gewünscht‘, SCHNELL ermöglichen sollten. Mamas Zustand hatte sich innerhalb von 36 Stunden dramatisch verschlechtert. Und tatsächlich half der Zufall, dass Verwandtschaft aus Wuppertal und Berlin am Donnerstag nach Neubrandenburg kommen konnten. Am Freitag besuchten mein Stief-(Zieh)vater gemeinsam mit meinem Bruder meine Mama.