Was ist für dich das Besondere an deiner Arbeit?
Was mich an meiner jetzigen Tätigkeit besonders reizt, ist die Tatsache, dass ich mit meiner Arbeit anderen Menschen helfen kann – einmal durch die Gewebespende an sich, aber auch über das Angehörigengespräch. Es ist ja so, dass man mit den Angehörigen stets Kontakt aufnimmt und mit ihnen über das Telefon über die Möglichkeit der Gewebespende bei ihrem verstorbenen Familienmitglied spricht. Auch, wenn es oft eine sehr traurige Situation für diese Person ist, so ist es zugleich auch eine schöne Möglichkeit, jemand Lebendem, aber sehr Krankem, etwas weiterzugeben und diesem Menschen letztlich zu helfen. Somit bekommt man am Ende auch etwas Positives zurück. Genau das macht für mich den besonderen Reiz an meiner Arbeit aus. Hinzu kommt der praktische Teil der Entnahme, den ich ebenfalls sehr gerne mache. Es ist diese Kombination aus beidem, zusammen mit einer Menge Verantwortung, aber auch der große Freiraum, den Arbeitsalltag selbstständig zu planen und zu strukturieren. Genau das macht für mich meine Tätigkeit als Gewebespendekoordinator so optimal.
Wie hat denn dein Umfeld auf deine neue Tätigkeit in der Gewebespende reagiert?
Zu Beginn war meine Tätigkeit für alle neu, sei es im Familien- oder Freundeskreis. Organspende war zwar vielen ein Begriff, aber selbst hierzu musste ich vielen erst einmal die Hintergründe und Abläufe und dann natürlich die Unterschiede zur Gewebespende erklären. Es ist ein sehr großes Interesse für meine Tätigkeit da, das merke ich schon.
Was möchtest du anderen bezüglich der Gewebespende mit auf den Weg geben?
Es ist wichtig, bereits zu Lebzeiten darüber zu sprechen und zu klären, was der eigene Wille ist. Auch ich habe mich noch einmal ganz persönlich damit auseinandergesetzt. Das sollte, wie ich finde, jeder Mensch tun. Klarheit hilft in dieser Situation der Trauer und des Verlusts.
Und was machst du in deiner Freizeit?
Ich habe eine sehr große Familie mit insgesamt sieben Kindern. Die wohnen zwar nicht mehr alle bei uns zu Hause, aber das Familienleben nimmt mich dann schon sehr ein, was ja auch schön ist. Darüber hinaus mache ich zum Ausgleich auch ein wenig Sport. Ich freue mich, all diese Dinge inklusive meiner Arbeit in Oldenburg, meinem Wohnort, so gut vereinbaren zu können.