Augenhornhauttransplantation rettet Siebenjährigem das Augenlicht

Wenn das eigene Kind zu erblinden droht

Sarah Röberts Sohn ist erst sechs Jahre alt, als sich seine Sehkraft innerhalb kurzer Zeit verschlechtert und bei ihm eine unbekannte Augenerkrankung festgestellt wird. Die junge Familie stellt das vor eine aufwühlende Zeit. Nach vielen Arztbesuchen steht fest: Nur ein Augenhornhauttransplantat kann sein Augenlicht retten. Die Mutter berichtet von diesem zermürbenden Weg und ihrer tiefempfundenen Dankbarkeit für die Gewebespende, die ihrem Sohn wieder klare Sicht und ein Leben voller Perspektiven schenkt.

 

Für uns war das ein sehr emotionaler Augenblick. Zum ersten Mal war klar, dass unser Sohn nicht erblinden würde, sondern ein ganz normales Leben führen kann. Wir waren voller Hoffnung und überglücklich.

Sarah Röbert, Mutter eines Siebenjährigen mit Augenhornhauttransplantat

„Angefangen hatte alles mit der Schuleingangsuntersuchung meines Sohnes in 2022, bei der eine Sehschwäche festgestellt wurde. In der Annahme, er würde eine Brille verschrieben bekommen, sind wir zum Augenarzt gegangen. Der Sehtest ergab: Die Sehfähigkeit seines rechten Auges lag bei 70 Prozent. Zudem stellte der Augenarzt eine Hornhautschwellung fest. Etwas, das er bei einem Kind vorher noch nie gesehen hatte.

Mit dieser Diagnose überwies er uns an die Augenklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Nach Wochen der Ungewissheit bestätigte die Augenhornhautspezialistin dort den Befund und stellte bei unserem Sohn auch noch eine schwere Trübung der Hornhaut fest. Auch sie hatte das Krankheitsbild meines Sohnes vorher noch nie gesehen. So stand der Verdacht im Raum, dass seine Symptome Teil einer seltenen und lebensbedrohlichen Stoffwechselerkrankung sein könnten: einer lysosomalen Speicherkrankheit, die eine deutlich reduzierte Lebenserwartung zur Folge haben kann. Diese neue vermutete Ursache war für uns ein Schock. Um das abzuklären, verwies uns die Ärztin an die Humangenetik am Uniklinikum. Vor diesem Termin lebten wir monatelang in der Angst, unser Sohn könnte diese schlimme Erkrankung haben. Zum Glück konnten die Ärztinnen und Ärzte aber keine Anzeichen dafür entdecken. Es folgten weitere Untersuchungen, unter anderem auf verschiedene Hornhautdystrophien, von denen ebenfalls keine mit Sicherheit festgestellt werden konnte.