Arbeiten in der Gewebespende – mehr als ein Job!

In der Gewebespende sind unsere Koordinator:innen tätig. Sie verantworten die Organisation der Spende an den von ihnen betreuten Krankenhäusern und in der umliegenden Region. Das Arbeiten in der Gewebespende erfolgt immer in Absprache Absprache mit ihrer Regionalleitung.

Arbeitszeiten müssen flexibel sein

Die Organisation der Gewebespende bestimmt maßgeblich den Arbeitsalltag unserer Mitarbeitenden. Die meisten Gewebespenden finden in den pathologischen Abteilungen der kooperierenden Krankenhäuser statt. Bedingt durch deren Betriebszeiten, finden die meisten Gewebeentnahmen wochentags zwischen 8 und 17 Uhr statt. Eine Hornhautspende ist bis zu 72 Stunden nach dem Tod möglich. Durch dieses lange Zeitfenster sind Entnahmen am Wochenende meist die Ausnahme.

Anders sieht es bei Organspendern aus, bei denen eine Gewebespende möglich ist. Diese Entnahmen finden häufig in den Nachtstunden statt. Es ist von Vorteil, wenn ein Mitarbeiter der DGFG vor Ort dabei ist. Dies kann zu Einsätzen auch nachts, an Wochenenden und Feiertagen führen. Über alle Koordinatoren der DGFG verteilt, sind diese Einsätze jedoch sehr begrenzt.

Deutlich zeitaufwändiger als die eigentliche Entnahme ist das Spenderscreening: die erste Einschätzung, ob ein Verstorbener für eine mögliche Gewebespende in Frage kommt. Die Koordinator:innen prüfen die anonymen Verstorbenenmeldungen anhand definierter Kriterien. Bedingt durch die stark kommunikative Tätigkeit und die Einbeziehung vieler Beteiligter ist es oftmals nötig, Ansprechpartner:innen in den Kliniken mehrfach zu kontaktieren. Dies macht einen flexiblen Arbeitsalltag nötig. Alle Koordinatoren der DGFG sind mit mobilen Geräten (Smartphone sowie Laptop) ausgestattet. An vielen Standorten stehen Fahrzeuge oder auch Fahrdienste zur Verfügung, um die Spende sicherzustellen. Somit ergibt sich für die Koordinator:innen ein sehr abwechslungsreicher und interessanter Arbeitsplatz.

Uns vereint der Wille einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen. Täglich sind wir im Einsatz, um Menschen mithilfe moderner Gewebemedizin ein besseres und längeres Leben zu ermöglichen. Die Mitarbeitenden bringen dabei ihre vielfältigen beruflichen Hintergründe, Erfahrungen und Fähigkeiten ein. Ein besonderes Anliegen der DGFG ist es, die unterschiedlichen Lebenssituationen der Beschäftigten mit flexiblen Arbeitszeitmodellen in Einklang zu bringen.

Wir bereiten dich vor – von Anfang an!

Wir nehmen uns Zeit für jede:n Einzelne:n! Neben einer ausführlichen Einarbeitung zu Beginn deiner Tätigkeit sieht unser Mentoring-Programm bei der DGFG vor, dass du am Anfang von bereits erfahrenen Koordinator:innen eng betreut und begleitet wirst. Zudem finden regelmäßig und verpflichtend mindestens Fortbildungen zur medizinischen Indikationsprüfung und Gesprächsführung statt. Das E-Learning Programm der DGFG ermöglicht dir zusätzlich eine zeit- und ortsunabhängige Fort- und Weiterbildung zu diversen Themen rund um die Arbeit in der Gewebespende.

Die berufliche Auseinandersetzung mit trauernden Angehörigen und verstorbenen Menschen kann belasten. Alle Mitarbeitenden haben die Möglichkeit an einer Gruppen-Supervision teilzunehmen.

Arbeiten in den schönsten Regionen Deutschlands

Das Netzwerk wächst seit Jahren. Es kommen jährlich neue Standorte hinzu. Die DGFG schließt bei Neueinstellung in der Regel auf zwei Jahre befristete Arbeitsverträge ab. Die Geschäftsführung entfristet die allermeisten dieser Verträge bei Ablauf. Es kommt vor, dass ein/e Koordinator:in an einem Standort im Netzwerk beginnt, jedoch schon früh die Option eingeräumt bekommt, versetzt zu werden, sollte in der von ihm bevorzugten Region Bedarf bestehen. Da die DGFG nahezu in ganz Deutschland tätig ist, kann die Stelle bei familiären und räumlichen Veränderungen unter Umständen an einem anderen Standort beibehalten werden. Dies macht sich auch in der hohen „Geburtenrate“ in der DGFG bemerkbar. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Mitarbeitende Nachwuchs bekommen. Aufgrund der guten mobilen Ausstattung und der flexiblen Arbeitszeiten sind Beruf und Familie gut vereinbar.

Wir reden noch miteinander… für alles andere gibt es die EDV

Die DGFG fördert den Einsatz mobiler und webbasierter Technologien. Neben den operativen Datenbanken als tägliches „Arbeitswerkzeug“ der Koordinator:innen verfügt die DGFG über ein Social Intranet zur bereichs- und gruppenspezifischen Kommunikation.

Die Datenbanken funktionieren prozessgesteuert. Sie strukturieren, gemäß den gesetzlichen Vorgaben aus dem Gewebegesetz, viele Abläufe in der täglichen Routine. Damit haben alle Mitarbeitenden jederzeit ein Überblick über den aktuellen Stand ihrer Arbeit.

Trotz aller Möglichkeiten der elektronischen Kommunikation reden wir immer noch miteinander – von Mensch zu Mensch! Es gibt regelmäßige Besprechungen:

  • Regionalbesprechung (Koordinator:innen der Region, ärztliche Mitarbeitende, Regionalleitung)
  • Quartalsbesprechung (Regionalleitung, Verwaltung, Geschäftsführung)
  • Mitarbeitergespräche (jährlich mit der Geschäftsführung)
  • Weihnachtsfeier mit allen Mitarbeitenden

Die Koordinator:innen arbeiten in der Regel in regionalen Teams zusammen, zum Teil auch allein. Die Teams haben eine starke kollegiale Ausprägung. Die Hierarchien in der DGFG sind flach. Dies fordert Eigeninitiative und Verantwortung, aber auch umsichtiges Kommunikationsverhalten und Vertrauen. Diese Kompetenzen bilden die Grundpfeiler der Arbeit im Gewebenetzwerk der DGFG. Es gibt keinen Platz für einzelgängerische und unkooperative Verhaltens- und Arbeitsweisen.

Vielleicht doch noch promovieren?

Neben dem Schulungsprogramm der DGFG gibt es für alle Mitarbeitenden, in Abstimmung mit der DGFG, die Option, eigenen Interessen nachzugehen. Die DGFG fördert eine mögliche Promotion, große und kleine Forschungsvorhaben oder auch Weiterbildungen in anderen Bereichen. In den vergangenen Jahren haben einige unserer Koordinator:innen neben ihrer Tätigkeit bei der DGFG ihre Promotion abgeschlossen. Über unsere Kontakte wie mit Prof. Dr. med. habil. Katrin Engelmann und unseren Kooperationen innerhalb des Netzwerks, ist es möglich, Themen und Betreuer:innen für wissenschaftliche Projekte, Abschlussarbeiten (Bachelor, Master) oder Promotionen zu finden.

Die Gewebemedizin entwickelt sich kontinuierlich weiter. Es stehen immer neue und spannende Themen zur Bearbeitung an. Die Mitarbeit der Koordinator:innen ist ausdrücklich erwünscht. Das Spektrum reicht von kleineren Validierungsstudien, die in der DGFG durchgeführt werden, bis hin zu ganz eigenständigen Themen. Es ist erwünscht, Ergebnisse zu veröffentlichen und auf nationalen und internationalen Tagungen zu präsentieren. Fahrt- und Reisekosten übernimmt die DGFG.

Vor Ort präsent und z.T. aus dem Home-Office

An 30 Standorten im gesamten Bundesgebiet organisieren heute knapp 55 Koordinator:innen die Gewebespende. Hauptsitz der DGFG ist in Hannover. Hier sitzt die Geschäftsführung, das Controlling, das Personalwesen, die Vermittlungsstelle, die Teamassistenz, das Qualitätsmanagement, der Bereich Forschung und Entwicklung sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Klartext: Das liebe Geld

Die Mitarbeitenden der DGFG tragen dazu bei, Patient:innen mit einem Gewebetransplantat zu helfen. Die Arbeit als Gewebespendekoordinator:in ist anspruchsvoll. Sie ist keine Routinearbeit: Die Standorte entwickeln sich weiter, die Ansprechpartner:innen wechseln oder das Team verändert sich. Es kommen andere Gewebe und andere Durchführungsprozesse hinzu. Neben einem eher im unteren Bereich anzusiedelnden Grundgehalt vergütet die DGFG die zusätzlich geleisteten Dienste und Einsätze. Dabei orientiert sie sich an den üblichen Erstattungen der Unikliniken. Es gibt keine leistungsbezogenen Gehaltselemente, z.B. die Zahl der realisierten Spenden. Solche Gehaltsbestandteile und Verquickungen sind nicht gewollt und nicht vertretbar. Mitarbeitende könnten aufgrund ihrer hohen Qualifikation in der Industrie- und Pharmabranche oder als Freiberufler:in ein höheres Gehalt erzielen. Hier kann und wird die DGFG nicht mithalten können. Neben der Vergütung stehen für uns vor allem die Sinnhaftigkeit der Arbeit, die Vereinbarung von Beruf und Familie und somit die Dauerhaftigkeit und die Flexibilität der Arbeitszeit im Vordergrund.