Gewebespende an der Universitätsmedizin Rostock

Verantwortlich für die Gewebespende am Standort Rostock sind Dr. Dana Alms und Stefanie Wiencke. Die Gewebespendekoordinatorinnen geben Einblick in ihre Tätigkeit und sprechen von ihren Erfahrungen in der Gewebespende in Rostock. Die Universitätsmedizin Rostock (UMR) engagiert sich seit vielen Jahren in der Gewebespende und ist seit 2015 Gesellschafterklinik der DGFG.

Von der Transplantatempfängerin zu Koordinatorin - Porträtfoto von Alexandra Wiesberg

Gute Zusammmenarbeit

Ihren Arbeitstag beginnen die beiden Gewebespendekoordinatorinnen morgens mit dem Screenen der Verstorbenenmeldungen, die sie rund um die Uhr von der Unimedizin Rostock und dem Kreiskrankenhaus Prignitz erhalten. Sie evaluieren, bei wem eine Augenhornhautspende möglich ist, und kontaktieren in diesem Fall die Angehörigen, um sie über diese Möglichkeit aufzuklären. Im Falle einer Zustimmung führen Sie die Entnahmen durch – entweder noch in der Klinik oder schon beim Bestattungsinstitut oder Krematorium.

„Die Zusammenarbeit mit der UMR läuft hervorragend. Wir erfahren viel Unterstützung vom Transplantationsbeauftragten und können durch unseren Zugriff auf das Kliniksystem sehr schnell die medizinischen Daten möglicher Spenderinnen und Spender einsehen, sodass wir im besten Fall eine solche Spende innerhalb von zwei Stunden realisieren können. Und dann haben wir natürlich noch den Luxus, dass wir die Gewebe direkt in die Hornhautbank hier vor Ort bringen können.“

Dr. rer. nat. Dana Alms
Gewebespendekoordinatorin an der Universitätsmedizin Rostock

Abwechslungsreich und berührend

Neben klassischer Schreibtischarbeit gehört der Kontakt mit Ärztinnen und Ärzten sowie den Angehörigen zur Arbeit der Gewebespendekoordinatorinnen. Für die Entnahmen sind sie immer wieder an verschiedenen Orten unterwegs – z.B. im Bestattungsinstitut oder in der Pathologie. Um über die Gewebespende aufzuklären, nehmen sie auch an öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen teil.

„Ich schätze diese Abwechslung sehr. Jeder Tag ist anders. Einen entscheidenden Anteil daran haben die Angehörigengespräche. Viele Gespräche sind ganz kurz. Aber dann spreche ich auch immer wieder sehr lange mit den Angehörigen, die mir viel über die verstorbene Person erzählen. Das ist ein sehr schöner und bewegender Austausch. Anders als man vielleicht erwartet, steht dann das Leben der Person und nicht der Tod im Vordergrund. Bei den Entnahmen sehe ich manchmal Blumen oder selbst gemalte Bilder der Enkelkinder. Zu wissen, wie sehr die Person geliebt wurde, berührt.“

Stefanie Wiencke
Gewebespendekoordinatorin an der Universitätsmedizin Rostock