Notfalltransplantat bewahrt Patientin vor dem Erblinden

„Morgen könnten Sie bereits blind sein“ – erinnert sich Viviane B. (52) an die Worte ihres behandelnden Arztes am Universitätsklinikum Halle (UKH). Eine erst sehr spät diagnostizierte Pilzinfektion hatte sich derart verschlimmert, dass ein Transplantationsaufschub fatal gewesen wäre. Eine Notfalltransplantation rettete Vivianes Augenlicht.

„Die Ärzte haben gar nicht erwartet, dass mein Auge das Transplantat annimmt“, erinnert sich Viviane an das Arzt-Patienten-Gespräch nach der Operation. Doch Widererwarten der Experten, kann Viviane wenige Wochen nach dem Eingriff Anfang November 2019 sogar wieder Farben erkennen. Etwas, was ihr mit dem bemerkbaren Krankheitsbeginn zwei Monate zuvor schwergefallen war.

Die Wahl-Leipzigerin durchlebte eine Odyssee: Eine über drei Wochen andauernde Behandlung gegen eine zunächst vermutete Akanthamöbeninfektion sollte sich als unwirksam erweisen.

Dank der Unterstützung und der Beharrlichkeit einer guten Freundin, wurde Viviane als Notfall in das UKH eingeliefert, wo sie sich von Beginn an „gut aufgehoben“ fühlte. Unter einem Konfokalmikroskop, einem speziellen Lichtmikroskop, wurde dann eine bereits stark fortgeschrittene Pilzinfektion festgestellt.

Um das Schlimmste zu verhindern, entschied sich das Ärzteteam um Prof. Dr. Arne Viestenz, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde, ein provisorisches Transplantat einzusetzen.