„Gewebespende erleben“ holt Gold!

Zeitung mit German Design Award 2022 ausgezeichnet

Hannover, 25. November 2021 – Mit „Gold“ erhält das gemeinsame Projekt „Gewebespende erleben“ vom Hannoveraner Grafikdesigner Sebastian Moock, der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) und der Hochschule Hannover (HsH) die höchste Auszeichnung des diesjährigen German Design Awards.

 

„Eine visuell und inhaltlich starke Arbeit für ein gesellschaftlich relevantes Thema“, so die Begründung der Jury, für „Gewebespende erleben“ die höchste Auszeichnung in der Kategorie Editorial im Bereich Excellent Communications Design zu vergeben. So überzeugte die initiierte Ausstellung sowie die begleitende Zeitung der DGFG auf hohem gestalterischem Niveau.

Die Fotografien sollen auf die Möglichkeit aufmerksam machen, Gewebe wie die Augenhornhaut, Herzklappen und Blutgefäße, Knochen und Knorpel nach dem Tod zu spenden. Denn Gewebespenden helfen jedes Jahr tausenden Patientinnen und Patienten. Allein in 2020 waren es mehr als 6.000 Transplantate. Dennoch kann der Bedarf insbesondere an Herzklappen und Blutgefäßen nicht gedeckt werden.

Kunst trifft Gewebespende

„Die Gewebespende nach dem Tod erfordert die Auseinandersetzung bereits vor dem Tod“, betont DGFG-Geschäftsführer Martin Börgel. Die Zeitung helfe bei der Enttabuisierung: „Wie jede Zeitungschafft sie eine Gesprächsgrundlage am Familientisch – niederschwellig, unaufdringlich und dennoch eindringlich.“ Eindringlich sind die Fotografien der sieben Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover. Unter der Seminarleitung von Sibylle Fendt entstanden Portraits, Stillleben und Reportagen. Sie bebildern die Prozesse, Strukturen und Personen hinter der Gewebespende sowie die Notwendigkeit von Gewebetransplantaten für Patientinnen und Patienten.

Die Zeitung ist ein Ergebnis interdisziplinärer Zusammenarbeit im Rahmen der Gemeinnützigkeit. Julia-Maria Blesin, tätig in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DGFG, begleitete das zweijährige Projekt von den Anfängen bis zum Druck: „Die Gewebespende authentisch abzubilden ohne abzuschrecken, ist ein Spagat, der den Fotograf:innen gelungen ist. Geduld und Engagement von vielen an diesem Projekt Beteiligten haben zu einzigartigen Bildern und Geschichten geführt, die die Gewebespende erlebbar machen. Ich hoffe, die Zeitung und Plakate noch an vielen Orten zu entdecken!“

Im Bereich der Gewebemedizin ist diese Darstellung recht unkonventionell – Grafikdesigner Sebastian Moock setzte die ergreifenden Geschichten und Fotografien zusammen: „Gute Typografie sieht man nicht, sondern sie steht im Hintergrund. So ist auch der gestalterische Ansatz bei der Zeitung »Gewebespende erleben«. Durch eine klare Schrift bekommen die Fotos eine fokussierte Aufmerksamkeit im gesamten Editorial und erzählen die Geschichten der Protagonist:innen.“

Ausstellungsflächen gesucht: „Gewebespende erleben“

Unter www.gewebespende-erleben.de können die Fotografien angeschaut werden. Für die öffentliche Aufklärungs- und Bildungsarbeit steht außerdem eine Fotoausstellung zur Verfügung, die emotionale Fotografien und sachliche Textinformation vereint. Eine Zeitung begleitet die Ausstellung und informiert tiefergehend auf 40 Seiten über die Gewebespende, das Projekt und die Fotografiestudierenden. Bislang wurde dieses ausgezeichnete Fotografieprojekt ausschließlich in Kliniken ausgestellt. Doch das soll sich ändern: Ausstellungsorte im öffentlich zugänglichen Raum sowie Förderer sind händeringend gesucht. Ausstellungsideen und -formate nimmt die Pressestelle der DGFG (presse@gewebenetzwerk.de) entgegen.

Zur Person Sebastian Moock

Sebastian Moock ist ein preisgekrönter Art Director, Grafik Designer und Typograf mit Sitz in Hannover. Er wuchs in Jülich auf, studierte Visuelle Kommunikation in Hannover und arbeitete bereits für internationale Agenturen und Kunden. Seit 2012 betreut er seine eigenen Kunden aus dem Kunst- und Kulturbereich. Sein Studium hat er mit der Arbeit: „das »typografische Manifest.«“ www.typomanifest.de ↵ bei Walter Hellmann im Januar 2020 abgeschlossen.

Das Bureau Sebastian Moock konzentriert sich auf Ausstellungsdesign, Bücher + Editorial und Typografie im Bereich der Visuellen Kommunikation. Dabei setzen wir uns vor allem mit Schrift- und Buchgestaltung sowie analogen und digitalen Drucktechniken auseinander und bieten Workshops an.

Zu den Fotografiestudierenden

Über drei Semester hinweg widmeten sich die Fotografinnen und Fotografen lkay Karakurt, Amelie Sachs, Daniel Chatard, Carsten Kalaschnikow, Gino Dambrowski, Elias Holzknecht und Barbara Haas unter der Seminarleitung von Sibylle Fendt der Gewebespende aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Der Studiengang „Fotojournalismus und Dokumentarfotografie“ (BFO) an der Fakultät III der Hochschule Hannover ist der einzige journalistisch geprägte Fotografiestudiengang Deutschlands. Die Studierenden lernen, sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen, Geschehen zu reflektieren und in persönliche Bildsprachen zu übersetzen, um mittels der Fotografie zu gesellschaftlichen Verhältnissen und Prozessen Stellung zu nehmen. Weitere Informationen zum Studiengang unter www.fotostudenten.de.

Über die Gewebespende und die DGFG

Gewebe, die nach dem Tod gespendet werden können, sind Augenhornhäute, Herzklappen und Blutgefäße sowie Knochen, Sehnen, Bänder und Haut. Bei der Amnionspende handelt es sich um eine Lebendspende. Die DGFG fördert seit 1997 die Gewebespende und -transplantation in Deutschland. Auf Basis des Gewebegesetzes von 2007 sind alle Tätigkeiten und Ablaufprozesse der Gewebespende gesetzlich geregelt. Für alle Gewebezubereitungen gilt das Handelsverbot. Zur Aufgabe der DGFG zählt die bundesweite Versorgung von Patientinnen und Patienten mit qualitativ hochwertigen Transplantaten. In 2020 realisierte die DGFG 2.816 Gewebespenden – 6.364 Transplantate kamen Patientinnen und Patienten zugute. Die DGFG vermittelt ihre Transplantate über eine zentrale Vermittlungsstelle mit einer bundesweiten Warteliste. Jede medizinische Einrichtung in Deutschland kann Gewebe von der DGFG beziehen. Als unabhängige, gemeinnützige Gesellschaft wird die DGFG ausschließlich von öffentlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens getragen: Gesellschafter sind das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, das Universitätsklinikum Leipzig, die Medizinische Hochschule Hannover, die Universitätsmedizin Rostock sowie das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg. Die DGFG ist in ihrer Aufbaustruktur, der Freiwilligkeit der Unterstützung durch Netzwerkpartner und ihrer Unabhängigkeit von privaten oder kommerziellen Interessen einzigartig in Deutschland.

Zum Preis

Der German Design Award ist der größte Preis des Rat für Formgebung und einer der anerkanntesten internationalen Design-Awards. Mit dem begehrten Preis honoriert der Rat für Formgebung seit nunmehr zehn Jahren wegweisende Designer/innen und ihre Arbeiten. Bewertet werden die Einreichungen von einer internationalen Jury, die sich ausführenden Fachleuten aller Disziplinen des Designs zusammensetzt. Ihr Urteil hat einen unschätzbaren Wert – wer mit seinem Produkt/Projekt diese Jury überzeugt, hat eine hohe Kompetenz in Designinnovation und einen scharfen Fokus auf die Ansprüche der eigenen Kundinnen und Kunden und des Marktes unter Beweis gestellt. Kurz: Wer hier gewinnt, gehört zu den Besten. Eine Auszeichnung – ob »Special Mention«, »Winner« oder gar »Gold« – macht die Arbeiten global sichtbar und eröffnet den Unternehmen und Designer/innen zudem ein wertvolles Netzwerk mit internationaler Reichweite.

Auf gewebespende-erleben.de finden Sie weitere Informationen zu dem Projekt. Zeitungen oder auch die Plakate können per E-Mail an presse@gewebenetzwerk.de bestellt werden.

Nathalie Schwertner

Nathalie Schwertner

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

0511 563 559 355