DGFG startet erfolgreich in Hamburg

Seit Anfang des Jahres sich die Asklepios Klinik Barmbek aktiv im bundesweiten Gewebenetzwerk und unterstützt die gemeinnützige Arbeit der DGFG in der Realisierung von Gewebespenden.

Dr. rer. nat. Leena Krämer fasziniert die spannende Arbeit in der Gewebespende.

Seit Anfang des Jahres ist Dr. Leena Krämer am neuen Standort in der Asklepios Klinik Barmbek in der schönen Hansestadt Hamburg. Dr. Krämer ist seit Mitte Januar ganz neu bei der DGFG dabei. Eingearbeitet in die Tätigkeiten einer Gewebespendekoordinatorin wurde sie am Standort in Bremen. Im Februar ging es für Dr. Leena Krämer dann nach Hamburg.

Gleich am zweiten Tag konnte Dr. Krämer die erste Gewebespende realisieren – ein absoluter Rekord!

„Ich freue mich sehr über diesen tollen Start im Klinikum. Die Kooperation mit der Asklepios Klinik Barmbek läuft hervorragend. Schnell wurde sich darum gekümmert, dass ich ein Büro und einen Zugang zu den Verstorbenenmeldungen im Klinikum bekomme. Als dann alles eingerichtet war, konnte ich bereits am zweiten Tag die erste Spende realisieren. Die Verstorbenenmeldungen sind meine Grundlage und die Voraussetzung dafür, Gewebespenden überhaupt erst realisieren zu können. Ich prüfe die Meldungen dahingehend, ob der Verstorbene für eine Gewebespende in Frage kommt und keine Ausschlussgründe vorliegen, z.B. Infektionskrankheiten wie AIDS oder Hepatitis B und C.“

Dr. Krämer kümmert sich im Klinikum insbesondere um die Realisierung der Augenhornhautspende. Das Zeitfenster für die Realisierung einer solchen Spende liegt bei 72 Stunden ab Todeseintritt.

„In dieser Zeit führe ich auch mit den Angehörigen ein Gespräch, in dem ich sie über unsere Arbeit in der Gewebespen-
de aufkläre und sie darüber informiere, wie eine Augenhornhautspende abläuft.“ Im März war Dr. Leena Krämer zusammen mit allen neuen Koordinatoren zur Schulung in Hannover, dem Hauptsitz der DGFG. Ein wesentlicher Aspekt dieser Schulung ist dabei die Gesprächsführung mit den Angehörigen. „Wenn wir die Angehörigen kontaktieren, befinden diese sich in einer absoluten Ausnahmesituation. Wenige Zeit zuvor ist ein geliebtes Familienmitglied verstorben. Sie befinden sich in einer Zeit der Trauer, aber auch der Planung weiterer Schritte wie der Beerdigung. Mit einem Anruf und der Frage zur Gewebespende rechnet in dieser Situation kaum jemand. Zu wenig sind das Thema Gewebespende und das Prozedere dazu in der Bevölkerung bekannt. Daher ist es umso wichtiger, für ein solches Gespräch gut geschult zu sein.“

Wenn sich Angehörige gegen eine Spende entscheiden, dann liegt das meist daran, dass sie nicht genau wussten, wie der Verstorbene zu einer Spende gestanden hätte.

Jeder sollte sich daher bereits zu Lebzeiten mit dem Thema Gewebespende befassen und auch mit seinen Angehörigen darüber sprechen. „Stimmen die Angehörigen am Ende einer Gewebespende zu, empfinden sie diese Entscheidung oft als große Hilfe in ihrem Trauerprozess. Sie wissen, dass ihr Familienmitglied nach dem Tod noch einem bedürftigen Patienten helfen konnte.“ Dr. Krämer kommt gebürtig aus Bremerhaven. In Bremen studierte sie Biologie und promovierte anschließend an der dortigen Universität – zusammen mit Dr. Rebecca Weilandt, ebenfalls Koordinatorin und schon seit 2014 bei der DGFG dabei. „Als mir meine Freundin Rebecca Weilandt davon erzählte, dass auch in Hamburg ein neuer Standort entstehen sollte, habe ich mich sofort bei der DGFG beworben. Denn nach meiner Promotion sind wir aufgrund der Arbeitsstelle meines Mannes nach Hamburg gezogen. Wir haben eine gemeinsame Tochter und da ist ein Arbeitsplatz in der Nähe sehr wichtig.“ Mittlerweile konnte Dr. Krämer mehrere Augenhornhautspenden realisieren. Sie konnte sich schnell in ihre neue Tätigkeit einarbeiten. Heute ist sie froh einer
Arbeit nachzugehen, die so facettenreich ist.

Gewebespendekoordinatoren prüfen die Verstorbenenmeldungen auf medizinische Ausschlussgründe.

Mich fasziniert die Mischung in meinem Job – das Medizinische auf der einen, das Kommunikative auf der anderen Seite.

„Ich freue mich sehr darüber, am Ende des Tages mit dem guten Gefühl nach Hause gehen zu können, für die Angehörigen in einer solch schwierigen Situation da gewesen zu sein und wiederum, im Falle einer Spende, am Ende mit diesem ganz persönlichen Geschenk eines Verstorbenen einem kranken Menschen helfen zu können. Mittlerweile stoße ich auch in meinem Bekanntenkreis auf das Thema Gewebespende. Eine Freundin von mir kennt jemanden, der eine neue Hornhaut benötigt. Vor meiner Tätigkeit bei der DGFG hatte ich nicht das Bewusstsein dafür, wo ein solches Transplantat überhaupt herkommt. Ich wünsche mir sehr, dass dieses Bewusstsein auch bei anderen mehr und mehr zum Tragen kommt.“