DGFG unterstützt augenärztliches Hilfsprojekt in Afrika

August 2018 – Im weltweiten Kampf gegen Blindheit unterstützt die DGFG ein augenärztliches Hilfsprojekt in Kamerun mit sechs Hornhauttransplantaten. Seit 2001 fahren deutsche Augenärzte im Rahmen einer Privatinitiative während ihres Urlaubs nach Kamerun, um dort in wenigen Wochen hunderte Patienten zu untersuchen, zu behandeln und zu operieren.

Augenärzte retten schwer augenkranken Patienten in Afrika ihr Augenlicht: Prof. Frank Wilhelm bei einer Hornhauttransplantation in Kamerun

Auch in diesem Jahr flog ein vierköpfiges Team Mitte März für zwei Wochen nach Foumban: die beiden Augenärzte Prof. Dr. Frank Wilhelm und Christoph Schmidt, die Augenschwester Birgit Florkiewitz und Dr. Antje Wilhelm. Dabei unterstützen sie Dr. Jonas Njikam in Foumban, der eine kleine Augenklinik für mehr als 500.000 Menschen in der Umgebung eröffnet hat und dort oft Tag und Nacht im Dienst ist. Im Reisegepäck befinden sich dann wichtige benötigte Hilfsgüter, Geräte und manchmal auch Hornhauttransplantate: Die DGFG stellte sechs Hornhauttransplantate zur Verfügung, die während des Aufenthaltes bei Notfällen, verletzten Augen und bei beidseitigen Hornhauttrübungen transplantiert wurden. Da die Transportkapazität begrenzt ist, soll zum Jahresende ein Container nach Kamerun geschickt werden. Dieser wird neben Medikamenten auch gebrauchte Geräte, OP-Material, Intraokularlinsen und Brillen enthalten. Außerdem wird dringend ein Auto für den zweiten Standort insbesondere für die Aktivitäten in den ländlichen Regionen benötigt (mehr im KV Journal MV).

Wenn auch Sie unser augenärztliches Hilfsprojekt in Kamerun unterstützen und dazu beitragen möchten, dass blinde Menschen in Ländern der Dritten Welt wieder sehen können, kann auch eine Überweisung direkt an das Spendenkonto des Deutschen Komitees zur Verhütung von Blindheit – Kennwort: Prof. Wilhelm, Kamerun (IBAN: DE 91 7904 0047 0692 2223 00)  Commerzbank AG Würzburg) vorgenommen werden.

Zurzeit besteht der Schwerpunkt der Arbeit in Foumban neben der konservativen Therapie von Entzündungen und dem Grünen Star in der Operation des Grauen Stars. Auch Tumoren und Fehlstellungen der Lider sowie Pterygien werden operativ behandelt. Wenn deutsche Teams nach Kamerun fahren, dann um gemeinsam mit den einheimischen Kollegen komplizierte Fälle zu behandeln. Oft werden Konsile abgehalten, bei denen eine „Zweitmeinung“ gefragt ist. Durch die Mitarbeit der deutschen Teams können die Augenärzte vor Ort in dieser Zeit entlastet werden. Zur Arbeit der Klinik in Foumban gehört auch die operative Ausbildung der afrikanischen Kollegen, die dadurch in ihrer Heimat die Patienten auf einem guten Niveau behandeln können.

„Neben den zeitlich begrenzten Besuchen der Kollegen in Foumban, gibt es immer auch einen gemeinsamen Abend in der Praxis, um sich über die Arbeit und das Leben in Afrika – abseits des Tourismus – auszutauschen. Wenn wir abreisen, dann fühlen wir uns als Freunde, bei denen man sich auf den nächsten Besuch freut!“ – Prof. Dr. Frank Wilhelm

Ermöglicht wird das durch die Unterstützung des Deutschen Komitees zur Verhütung von Blindheit durch die von Herrn Dieter Lebherz betreute Plattform am Standort der Fa. Geuder in Heidelberg, die Projekten in der Dritten Welt mit Instrumenten und Geräten hilft. Im Jahr 2000 schätzte die Weltgesundheitsorganisation die Anzahl blinder Menschen auf der Welt auf 50 Millionen – mit steigender Tendenz. Um dieser traurigen Entwicklung ein Ende zu setzen, wurde die Aktion „Vision 2020“ ins Leben gerufen, an der sich Hilfs-Organisationen und Augenärzte weltweit beteiligen. Ihr Ziel: die Zahl der Blinden innerhalb der nächsten 20 Jahre zu halbieren.