Institut für Augenheilkunde verdoppelt jede Spende

Die DGFG und das Institut für Augenheilkunde Halle vereint ein gemeinsamer Wunsch: Menschen das Augenlicht zu retten! Bei Augenerkrankungen der Hornhaut hilft manchmal nur noch eine Hornhauttransplantation. Diese sogenannte Keratoplastik führen Ärzte schon seit über einhundert Jahren erfolgreich aus. Jetzt haben sich das Institut für Augenheilkunde und die DGFG für eine ganz besondere Aktion entschlossen. Die von Professor Gernot Duncker geleitete Augenpraxis am Rathenauplatz in Halle/Saale unterstützt die gemeinnützige Arbeit der DGFG.

Patientinnen und Patienten der Augenpraxis können zugunsten der Gewebespende spenden. Jeder unter dem Stichwort „Gewebespende Halle“ gespendete Euro wird vom Institut für Augenheilkunde verdoppelt. „Damit möchten wir die wichtige Arbeit der DGFG bei der Organisation von Augenhornhautspenden fördern“, sagt Duncker. Die Hornhautspende ist Voraussetzung für jede Hornhauttransplantation – eine der häufigsten Transplantationen der Medizin. „Die Hornhautverpflanzung ist oft die einzige Möglichkeit, das Augenlicht des Patienten zu retten“, erklärt der Professor. Allein in Deutschland transplantieren Ärzte jedes Jahr etwa 6.000 Augenhornhäute. In Sachsen-Anhalt waren es 2016 nach Angaben der DGFG 261 Hornhäute.

Viele Verstorbene könnten ihre Augenhornhaut spenden

„Hinter jeder erfolgreichen Transplantation steht ein Mensch, der selbstlos nach seinem Tod Gewebe gespendet hat“, sagt Martin Börgel, Geschäftsführer der DGFG. Die DGFG möchte mit der Spendenaktion die Öffentlichkeit für einen wenig bekannten Teil der Transplantationsmedizin sensibilisieren. Die eingeworbenen Spenden sollen die Aufklärungsarbeit verbessern. „Auch wenn deutlich mehr Gewebe als Organe transplantiert werden, ist vielen Menschen die Möglichkeit einer Gewebespende nicht bekannt“, sagt Börgel. Die DGFG möchte erreichen, dass sich mehr Menschen bereits zu Lebzeiten, z.B. mit einem Organ- und Gewebespendeausweis, für oder gegen eine Gewebespende nach dem Tod entscheiden. Fast jeder in einem Krankenhaus Verstorbene ist auch ein möglicher Hornhautspender. Neun von zehn Gewebespenden stammen von Menschen, die eines ganz normalen Todes gestorben sind. Auch Krebserkrankungen oder ein hohes Lebensalter sind kein Ausschlussgrund. „Der älteste Hornhautspender war 101 Jahre alt“, ergänzt Börgel. Gewebespenden sind noch bis zu drei Tage nach Todeseintritt möglich. Die Hirntoddiagnostik spielt im Gegensatz zur Organspende bei der Gewebespende keine Rolle.

Jeder gespendete Euro kommt da an, wo er gebraucht wird

Die DGFG erhält keine Zuschüsse von Krankenkassen oder öffentlichen Einrichtungen. Die Organisationspauschale für die Vermittlung der Gewebetransplantate deckt ausschließlich die anfallenden Kosten für Gewebespende, Arbeit der Gewebebank, Transport und Vermittlung. Neben der bundesweiten Koordination von Gewebespenden möchte das Gewebenetzwerk die öffentliche Aufklärung verbessern und neue Verfahren zur Verbesserung der Qualität der Spenderhornhäute einsetzen. Dazu hat DGFG ein Fundraising aufgebaut. „Jeder gespendete Euro kommt zu hundert Prozent einem Sonderprojekt zugute“, sagt Sibylla Schwarz, die das Fundraising der DGFG betreut. „Die Patienten profitieren von der Versorgung mit sicheren und qualitativ hochwertigen Transplantaten“.

Das Institut für Augenheilkunde Halle ist mit den Zentren für Laserchirurgie, Makulaerkrankungen und Kontaktlinsenanpassung in dieser Form einmalig in Deutschland. Zehn Ärzte und ein Team von über 30 Mitarbeitern kümmern sich in einem hochmodernen Umfeld um das Augenlicht ihrer Patienten. Professor Gernot Duncker und sein Team führen im Jahr über 4.000 Operationen und Augenlaser-Behandlungen durch. 2016 wurde Professor Duncker erneut als TOP-Mediziner im deutschlandweiten FOCUS Ranking ausgezeichnet.

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